THE CLASH
Sie sind über England gekommen mit der Gewalt einer
Atombombe. Oder der Stärke eines Hurrikans. Bestimmt aber wie
eine Lawine.
Am Anfang ihrer Single “White Riot” heult eine Sirene, zum
Schluß klingelt ein Wecker. Prophetisch? Vielleicht. Die
unterdrückten und mies behandelten Jugendlichen kommen aus den
Vorstädten und drängen sich in die Plattenstudios. Die
Pflastersteine sind weggeräumt, stattdessen greifen sie zu
Gitarren.
THE CLASH allen voran.
Vor neun Jahren sang Mick Jagger im Streetfightin’ Man: “But
what can a poor boy do Except to sing for a Rock’n’Roll Band”
und das gilt noch immer.
Nach all den Jahren des Glitzerrock und der Herren in Hot Pants
kommt auf den Bühnen und in den Plattenstudios endlich wieder
das zur Geltung, was Rock ist und Rock zu Rock gemacht hat: die
Unterdrückten, die Ausgebeuteten, alle die, die ihre Wut noch
nicht verlernt haben.
“White Riot”. Der Protest ist also in den elaboraten Studio-
Arrangements noch nicht erstickt.
Drei Akkorde. Hackender Rhytmus. Herausgebrüllte Texte. Aber
Texte, die etwas mehr zu sagen haben, die keine Leerformeln
sind. Kleidungsstücke als stilisierte Fetzen. Die
Hollywoodkostüme sind in die Binsen gegangen. CLASH und die
anderen New-Wave-Rocker machen ihre eigene Vogue: ein direkter
Schlag in das Gesicht der Schickeria.
“White Riot”. Die Bombe unterm Rolls Royce, hier in Vinyl
gepreßt.
London brennt, singen THE CLASH, Ich hab’ die Nase voll von
dir. Programmtitel also. Bestandteil einer Bühnenshow, die
jeden Abend anders ist. Visionär und wild.
Nach den Jahren des buchstäblichen Hungerns, in dem sie sich
von Mehlbrei ernährten, haben sie jetzt einen Plattenvertrag
mit CBS, ein geregeltes Einkommen. Fans haben sie schon lange:
Punks.
Lead-Sänger Joe Strummer unterbricht manchmal die Show, muß sie
unterbrechen.
“Schmeißt nicht mit Bierdosen und schlagt euch nicht zusammen”
brüllt er dann. Gitarrist Mick Jones versucht seine physischen
Grenzen zu ergründen, Bassist Paul Simenon gleicht einem sich
noch in Entwicklung befindlichen Exemplar aus einem Body
Builder Magazin und im Mittelpunkt ein Energiebündel, das auch
ein Aggressionsbündel ist: Joe Strummer.
Die Macht ist in den Händen der Reichen
Denn sie können’s kaufen
Wir schleichen durch die Straßen
Sind Feiglinge, wagen nichts
Jeder Tut, wie ihm gesagt
Frißt sein Supermarkt-Fressen
White Riot!
Großstadtkinder. Mick Jones: “Ich hasse das Land. Wenn ich eine
Kuh sehe, könnte ich kotzen”.
Diplomatensohn Joe Strummer lernte es, sich auf dem Internat
durchzusetzen. Mick Jones’ Mutter sezte sich nach Amerika ab.
Paul Simenon zertrümmerte Telefonzellen.
Gestört? Vielleicht. Aber THE CLASH brüllen es heraus:
LONDON’S BURNING
WHITE RIOT.
Die Schwarzen haben ‘ne Menge Probleme,
Aber sie werfen durchaus mal ‘nen Stein.
Die Weißen gehen zur Schule
Und werden zu Duckmäusern ausgebildet -
Jeder macht, was ihm gesagt wird.
Ich will ‘nen Aufruhr,
Einen Aufruhr für mich selbst.
WHITE RIOT!
THE CLASH. Das sind:
Joe Strummer, geboren 21/8/52 - vocals, guitar.
Nicky Headon, geboren 30/5/55 - drums
Paul Simenon, geboren 15/12/55 - bass
Mick Jones, geboren 26/6/55 - guitar
Let’s crash.
Aktuelle Single: CBS 5058 White Riot
Aktuelle LP: CBS 82 000 The Clash
CBS Schallplatten GmbH - Presseabteilung - 6-77/maws